From the Chess archiv of Chess-Results.com: Article: 1481 from 27.08.2000, Category Austria
15. Schwarzacher Open - Kommentierte Partien
Veranstalter : |
Schwarzach |
Schiedsrichter: |
IS Gerhard Herndl |
Ort : |
Hotel Post, Schwarzach |
Datum : |
19.08.2000 |
Die Handschrift des Siegers
Zur großen Freude der Veranstalter hieß der Überraschungssieger des
Turniers Dinko Brumen. Der in Diensten von Schwarzach stehende Neo-IM (die
offizielle Titelverleihung erfolgt beim nächsten FIDE-Konress) zeigte in der
nachstehenden Partie, dass seine Stärken im taktischen Bereich liegen ...
Weiß: IM D. Brumen (CRO/2430)
Schwarz: IM D. Zoler (2526)
Trompovsky-Angriff [A45]
Anm.: GM I. Balinov
1. d4 Sf6 2. Lg5 e6 3. e4 h6 4. Lxf6 Dxf6 5. Sc3 d6 6. Dd2
Sd7. Versucht wurde auch:
A) 6. ... g6 7. f4 De7 8. Sf3 Lg7 9. 0–0–0 a6 10. Ld3
Sd7 11. f5 e5 12. Sd5 Dd8 13. dxe5 Sxe5 14. Thf1 c6 15. Se3 0–0 16. Sxe5
Lxe5 17. Sg4 1–0, Benjamin-Yermolinsky ,USA-ch 1994.
B) 6. ... g5 7. Lc4!? Sc6 8. Sge2 Lg7 9. Td1 Ld7 10. 0–0
0–0–0 (Nach 10. ... 0–0 11. De3 nebst f4-f4 käme Weiß rasch zu einem
Übergewicht am Königsflügel.) 11. Sb5! (Weniger effizient war 11. b4 g4 12.
b5 Sa5 13. Ld3 h5) 11. ... a6 12. Sa3 (mit der Absicht mit c2-c3 nebst b2-b4
fortzufahren) 12. ... g4! 13. f4 gxf3 14. Txf3 De7 15. c3 h5 16. Tdf1 Tdf8 17.
b4 Sa7 18. Sc2 Lh6 19. De1 Kb8 20. Ld3 Lc6! 21. Sf4 Tfg8 (21. ... e5 22.
Sxh5!) 22. d5 (22. Sxh5 f5!) 22. ... Le8 23. Df2 Lg7 (Zu beachten war 23. ...
h4!? ) 24. Sd4! Ld7 25. dxe6 Lxd4 26. cxd4 fxe6 27. e5 Lc6 28. Sg6 (28. Tg3
h4) und nun geschah in Anand-Karpow, Lausanne (m/6) 28. ... Dd8?? 29. Sxh8 mit
Vorteil für Weiß. Richtig war statt dessen 28. ... Txg6 29. Lxg6 (29. Tf8+
verbietet sich wegen 29. ... Sc8! 30. Lxg6 Txf8 31. Dxf8 Dg5 und Schwarz
gewinnt.) 29. ... Lxf3 30. Dxf3 dxe5 31. dxe5 Sc6 (Ebenfalls unklar ist 31.
... Dxb4 32. Df6) 32. Df6 mit unklaren Verwicklungen.
7. f4. Möglich ist auch 7. 0–0–0 a6 8. f4 g5 9. g3
Lg7 (Oder 9. ... De7 10. h4 gxf4 11. gxf4 Sb6 12. Sf3 Ld7 13. Ld3 0–0–0 14.
h5 Kb8 15. Dh2 Tc8 16. Thg1 c5 17. d5 exd5 18. exd5 c4 mit geringfügig besserem
Spiel für Weiß.) 10. Sh3 De7 11. Kb1 b5 12. Lg2 Lb7 13. e5 0–0–0 14. a3 b4
15. Lxb7+ Kxb7 16. Se4 dxe5 17. fxe5 Sxe5 18. Dg2 Sc6 19. Sc5+ Kb6 20. De2 Txd4
21. Dxa6+ Kxc5 22. Sf2 Tb8 23. Txd4 Lxd4 24. Se4+ Kd5 25. Te1 f5 26. Sd2 Dc5 27.
De2 e5 28. g4 Sa5 29. Df3+ Kd6 30. gxf5 Dd5 31. De2 Kd7 32. f6 Tf8 33. Tf1 Sb7
34. Dh5 Tf7 35. Dxh6 Dg2 36. Dg6 Sd6 37. Dd3 Dxh2 38. c3 bxc3 39. bxc3 Lb6 40.
Sc4 Dh7 41. Dxh7 Txh7 42. Sxd6 Th8 43. Sf7 Tb8 44. Kc2 Le3 45. Sxe5+ Ke6 46.
Sc6. Remis, Hodgson-Rasuwajew, EuClub Cup qual Gp 1997 (46).
7. ... a6 8. Sf3 g6 9. 0–0–0 Lg7?!. Besser
geschah 9. ... De7 10. e5 d5 11. h4 h5 12. Sg5 Sb6 mit völlig gleichem Spiel,
Dunnington-Lerner, Cappelle 1996.
10. e5 De7 11. d5. Zu beachten war 11. h4!?.
11. ... dxe5 12. dxe6
12. ... Dxe6?. Nach dem besseren 12. ... fxe6! 13. Ld3 0–0
14. Lxg6 exf4 15. The1 c6 wäre nicht klar gewesen, ob der Anziehende für den
Minusbauern ausreichende Kompensation besessen hätte.
13. Sxe5 Lxe5 14. fxe5 0–0. Auch nach 14. ... Kf8 15.
Sd5 Tb8 (Auch andere Züge sind nicht besser, z.B. 15. ... Ta7? 16. Df2 b6 17.
Sf4 Df5 18. e6, oder 15. ... Dxe5 16. Te1 Dd6 17. Dc3 und Weiß gewinnt.) 16.
Sxc7 Dxe5 17. Sd5 Kg7 18. Te1 hätte Weiß deutlichen Vorteil besessen.
15. Dxh6 Sxe5 16. Te1. Noch stärker war 16. Le2!?.
16. ... b5 17. Te4. Nun verdiente 17. h4! Den Vorzug.
17. ... Sg4. Ebenso verliert 17. ... Td8 18. Th4 Df6 19.
Se4 Dg7 20. Dg5.
18. Dh4. 18. Txe6 Sxh6 19. Te7 c5 20. Ld3 Lf5 hätte
hingegen jedweden Vorteil aus der Hand gegeben.
18. ... Se5. Oder 18. ... Df5 19. Le2 Sf2 20. Tf1 Sxe4
21. Sxe4 (Dies ist noch stärker als 21. Txf5 Sxc3 22. Tf2 Sxe2+ 23. Txe2,
obwohl auch dies gewinnt) 21. ... g5 22. Sxg5 Dg6 23. Tf6 Dg7 und Weiß gewinnt.
19. Te3 Dg4 20. Dh6 f6. Sofort verliert 20. ... Te8 wegen
21. Sd5 Te6 (21. ... Df5 22. Th3) 22. Txe5] 21. Sd5 Hierauf konnte
Schwarz getrost aufgeben. [Jedoch nicht 21. Th3 wegen 21. ... Dg5+ und Schwarz
kann noch Widerstand leisten.
21. ... Dd4 22. Se7+ Kf7 23. Sxg6! Dxe3+. Erzwungen, denn
23. ... Sxg6 verbot sich wegen 24. Dh7 matt.
24. Dxe3 Sxg6 25. Ld3. Gut war auch 25. Dc5!.
25. ... Se5 26. Le4 c6 27. Tf1 Le6 28. b3 Tae8 29. Db6 Th8
30. h3 Th4 31. Dc7+ Kg8 32. g4 Txh3 33. g5! Th4 34. gxf6 Lf7 35. Tg1+ Kh8 36.
Lxc6 Tf8 37. De7 und Schwarz gab auf.
Sarakauskas der Hecht im Karpfenteich
Der 23jähirge hierorts völlig unbekannte und noch titellose
Litauer legte in Schwarzach, wo er lediglich in Runde 2 dem starken Israeli Dan
Zoler unterlag, eine beachtliche Talentprobe ab und besiegte den renommierten
deutschen GM Hans-Joachim Hecht, obgleich dieser die Partie, wie Dinko Brumen
unmittelbar nach Partieschluss seinem Mannschaftskollegen gezeigt hatte, noch
hätte retten können ...
Weiß: IM G. Sarakauskas (2381)
Schwarz: GM H. Hecht (2434)
Französisch [C07]
Anm.GM I. Balinov & GM H. Hecht
1. e4 e6 2. d4 d5 3. Sd2 c5 4. exd5 Dxd5 5. Sgf3 cxd4 6. Lc4
Dd6 7. 0–0 Sf6 8. Sb3 Sc6 9. Sbxd4 Sxd4 10. Sxd4 a6 11. c3. Eine häufig
gespielte Alternative ist 11. Te1 Dc7 12. Lb3 Ld7 13. Df3 Ld6 (13. ...
0–0–0?! überlässt Weiß nach 14. Lf4 Ld6 15. Lxd6 Dxd6 16. Tad1 Dc7 einige
Initiative.) und nun ist zwar
A) 14. Lxe6 fxe6 15. Sxe6 Lxe6 16. Txe6+
spektakulär, worauf sich 16. ... Le7? wegen 17. Lf4 Dc4 18. Txe7+! Kxe7 19.
Dxb7+ Ke6 20. Te1+ Kf5 21. Te5+! Kxf4 22. Ta5!, und Weiß hat klaren Vorteil,
verbietet, doch nach dem viel stärkeren 16. ... Kf7 17. Db3 Lxh2+ 18. Kh1 Kg6
19. Dd3+ Kf7 20. Db3 muss sich der Anziehende letzten Endes mit gleichem Spiel
begnügen.
B) 14. h3 0–0–0 15. a4!? Kb8 16. Lg5 Thg8 17.
Kh1!? (Vorteilhaft für Schwarz wäre 17. Lxf6?! wegen 17. ... gxf6 18. Dxf6
e5 19. Sf5 Tg6 20. Dxf7 Tf8) 17. ... h6 (Zu beachten war 17. ... e5!? 18. Sf5
e4 19. Txe4 Lc6 20. Lxf6 gxf6 21. Tae1, worauf es fraglich erscheint, ob Weiß
für die Minusqualität ausreichende Kompensation erlangt.) 18. Lxf6 gxf6 19.
Dxf6 Tg6 20. Dxf7 Tdg8 mit unklaren Verwicklungen. Interessant erscheint 11.
a4!?.
11. ... Dc7 12. Lb3. In Adams-Rogers, Wijk aan Zee 1989, geschah statt
dessen 12. Ld3 Ld7 13. Lg5 Ld6 14. h3 h6 15. Lh4! Sd5 16. Df3 (droht Sf5) f5 Sf4
17. Le4, mit etwas besserem Spiel für Weiß.
12. ... Ld7. Unklar ist 12. ... Ld6 13. h3 0–0, worauf sowohl:
A) 14. Te1 14. ... b5 15. Lg5 Lb7 16. Lc2 Sd5 17. Dh5 g6
18. Dh4 Adams-Gulko, Groningen 1993, als auch
B) 14. Lg5 Lf4 15. Lxf6 gxf6 16. Dg4+ Kh8, Nunn-Speelman,
London 1984, zu unklaren Verwicklungen geführt hätte.
13. Lg5. 13. Df3 Ld6 14. h3 0–0–0 15. Lg5 Lh2+ 16. Kh1 Le5 17. Tfe1
h6 18. Lh4 Lf4 19. Lxf6 gxf6 20. Te4 Le5 21. Tae1 Kb8 22. Dh5 Lxd4 23. Txd4 Lc6
24. Txd8+ Dxd8 25. Dxf7 Dd2 26. Dxe6 Te8 27. Dxe8+ Lxe8 28. Txe8+ Ka7 29. Te7,
und nun einigte man sich, obwohl hier eher Schwarz etwas besser steht, in
Agnos-Akopjan, Ubeda (op) 1996 auf Remis.
13. ... Se4. Keinen vollen Ausgleich versprach sowohl:
A) 13. ... 0–0–0 14. Lxf6 gxf6 15. Dh5 Le8 16. Tad1 oder:
B) 13. ... Ld6, mit der Idee, 14. Lxf6 mit 14. ... gxf6 15. Dh5 Dc5! 16.
Df3 De5 17. g3 0–0–0 18. Tfe1 Dg5 19. Lc4.
14. Lh4!. Nach 14. Le3 Sf6! steht Weiß nur wenig besser.
14. ... Df4. Auf 14. ... g5 ist 15. Dc2! stark!.
15. Sf3. Noch stärker war nach Glek 15. g3! Dh6 16. De2 (Weniger klar
war 16. Te1 Sxf2! 17. Kxf2 g5) 16. ... Sd6, Iwantschuk-Glek, Frunze 1988, 17.
De5!, denn nun hätte 17. ... f6? wegen 18. Sxe6 fxe5 19. Sc7 matt, geradewegs
in den Orkus geführt.
15. ... Lc6?!. Hier verpasst der in Diensten von Schwarzach stehende
renommierte deutsche GM 15. ... Lc5!? mit Ausgleich.
16. Dd4 Tg8 17. La4 g5. Etwas besser war 17. ... Lxa4 18. Dxa4+ b5.
18. Lxc6+ bxc6 19. Tad1. Weiß steht nun deutlich besser.
19. ... Ld6 20. Tfe1 gxh4 21. Dxe4 Dxe4 22. Txe4 0–0–0 23. Kf1. Nachhaltiger
war 23. Ted4 Lc7 24. Sxh4. 23. ... h3 24. g3. Kaltblütiger und stärker
war 24. gxh3!?.
24. ... Le7 25. Txd8+ Txd8 26. Ke2. Subtil war 26. Se5 Td2 27. b4 a5 28.
Sxc6 Lf6 29. a4.
26. ... Td5 27. Tg4. Abermals kam 27. Se5 in Betracht.
27. ... Tb5 28. b3 Ta5 29. a4 Tc5 30. c4 Tf5 31. Sd4 Te5+ 32. Kd3 Te1 33.
Sxc6 Lc5 34. b4 Lxf2. Auch nach 34. ... Kc7 35. Sb8 Kxb8 36. bxc5 ist das
weiße Spiel fraglos vorzuziehen.
35. Th4 Kc7 36. b5 Ta1 37. Txh3 Txa4. Keineswegs besser war 37. ... Txa4
38. Txh7.
38. Txh7 Kb6 39. Txf7!. Der Rest sollte nur noch eine Sache der Technik
sein!
39. ... Lg1 40. Sd8 Ta3+ 41. Ke4 axb5 42. Tb7+ Kc5 43. cxb5 Te3+ 44. Kf4 e5+
45. Kf5 Lxh2 46. Se6+ Kb4 47. g4 Te1 48. b6 e4 49. Te7. Mühelos gewonnen
hätte statt dessen 49. Th7 Lb8 50. Th8 Ld6 51. Td8.
49. ... e3 50. b7?!. Besser war 50. Ke4!.
50. ... Tf1+ 51. Kg6.
51. … e2??. Der Litauer konnte zuvor mehrfach aus
eigener Kraft leicht gewinnen. Doch nun half auch ich kräftig mit (Hecht).
51...Kc4!, was sowohl Tb1 wie auch Kd3 ermöglicht, hätte die Partie und den
zweiten Turnierplatz anstandslos gerettet. Den Zug hat Juro Ljubic sofort nach
der Partie angegeben. Man sehe:
- 52.Sf4?! Lxf4 (52. ...Txf4 53. Tc7+ Kd3 54. b8D Txg4+ 55. Kh5 Lxc7 56.
Db3++-) 53. Te4+ Kd3 54. Txf4 Tb1 55. Tf7 e2 56. Td7+ Ke3 57. Te7+ Kf3 58.
Txe2 (58. Tf7+?? Kxg4 59. Te7 Tb6+ 60. Kf7 Txb7! 61. Txb7 e1D und Schwarz
gewinnt noch) 58. . . Kxe2 59. g5 Kf3 60. Kf5 Tb5+ 61. Kf6 Kf4 62. g6 Tb6+
63. Kf7 Txb7+ 64. Kf8 Kf5 65. g7 Kf6 66. g8S+! remis.
- 52. Sd8 Kd3 53. Th7 e2 54. Th3+ Kc4 55. Txh2 e1D 56. b8D De8+ 57. Kg5 De7+
58. Kh5 Dh7+ 59. Kg5 De7+ remis.
- 52. Sc7 Tb1 53. Sa6 (53. Txe3 Lxc7 54. Te7 Txb7 55. Kh7 Kd5 56. g5 Kc6 57.
g6 Le5 remis) 53. ... Tb6+ 54. Kf7 Txa6 55. Txe3 Tb6 56. Te7 Ld6 57. Td7 Kd5
58. g5 Kc6 59. g6 Le5 (59. ... Kxd7 60. g7 Tb1 61. g8D Tf1+ geht auch) 60.
Te7 Txb7 remis
52. Sc7! Tf8 53. Sa6+ Kb5 54. Txe2 und Schwarz gab auf, womit der Absturz
auf Platz 9 perfekt war.
Weiß: GM H. Hecht (GER/2434)
Schwarz: M. Heika (GER/2325) [E12]
Damenindisch
Anm.: GM Hans-Joachim Hecht
1. d4 Sf6 2. Sf3 e6 3. c4 b6 4. a3 Lb7 5. Sc3 Le7?.
[5. ... d5 ist die Hauptantwort gegen die drohende Einengung mittels d5.
Möglich ist 5. ... g6 6. d5 exd5 (oder 6. ... Lg7 7. g3 0-0 8. Lg2 c6 9. dxe6
dxe6 10. Lf4 Muse-Hecht, 1.Bundesliga 86/87) 7. cxd5 Lg7 8. e4 0-0 9. Ld3 c6 10.
d6 c5 11. 0-0 Sc6 12. h3, Hecht-Stanec, Schwarzach 98.
6. d5! exd5 7. cxd5 0-0 8. e4 Te8 9. Ld3 c6 10. 0-0 cxd5 11. exd5. Schwarz
leidet sichtlich an Raumnot. Beide Läufer haben keine Wirkung und der
Damenspringer ist schwer zu entwickeln.
11. ... d6. 11. ... Sxd5 12. Sxd5 Lxd5 13. Lxh7+ Kxh7 14. Dxd5 Sc6 15.
Dxf7 ist ebenso schlecht wie 11. .... Lxd5 12. Sxd5 Sxd5 13. Le4 oder auch
Lxh7+.
12. Sd4! Lf8.12. ... Sxd5 13. Sxd5 Lxd5 14. Dh5 geht gar nicht.
13.Lg5 Sbd7. 13. ... h6 14. Lh4 g5 15. Lg3 Sxd5 16. Df3 Df6 17. Sf5 Sf4
18. Dxb7 Sxd3 19. Se3 kostet eine Figur.
14. Lb5!. Schwarz ist nun an Händen und Füßen gefesselt. Die Drohung
lautet Lxf6 mit Materialgewinn.
14. ... Te5 15. f4. Zwingt Schwarz zum Qualitätsopfer auf d5 oder g5,
denn 15...Te3 16. Sf5 ist noch schlechter.
15. ... Txg5 16. fxg5 Sxd5 17. Sc6 Lxc6. 17. ... Sxc3 18. Sxd8 Sxd1 19.
Sxb7 Tb8 20. Tfxd1 Txb7 21. b4 Le7 22. h4 nebst Tac1 lässt Schwarz keinen
Lebensraum.
18. Lxc6 Sxc3 19. Db3!. Der Gewinnzug! Weiß vermeidet jede Schwächung
seiner Bauernstruktur und droht nun sowohl mit Dxf7+ als auch Lxa8, so dass die
nächsten beiden Springerzüge erzwungen sind.
19. ... Se5 20. Lxa8 Se2+ 21. Kh1. Es sieht nun so aus, als würde
Schwarz nach 21....Dxa8 drei Figuren für zwei Türme bekommen. Doch nach 22.De3
geht der Se2 ersatzlos verloren und Weiß bleibt mit zwei Qualitäten im
Vorteil. Der Textzug ändert nichts daran.
21. ... Sd4 22. Dd1!. 22.Dd5? Sc2 mit Rückgewinn einer Qualität, da
auch Se3 droht.
22. ... Se6 23. Ld5 Sxg5 24. Tc1 h6 25. Dc2! Sh7 26. Dc7 Dxc7 27. Txc7 Sf6
28. Txf6!. und angesichts 28. ... gxf6 29. Txa7, gefolgt von Tb7 und Txb6
hatte Schwarz genug und gab auf.
Sensation verpasst
In der Startrunde hatte der Anziehende den starken Israeli
Dan Zoler schon auf der Matte, doch konnte sich dieser letzten Endes noch mit
gütlichem Zutun seines Gegners gerade noch befreien und schließlich den ganzen
Punkt noch für sich verbuchen ...
Weiß: K. Kusnezow (2203/RUS)
Schwarz: IM D. Zoler (ISR/2526) [E20]
Anm.: ÖM Lothar Karrer
1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. g3 c5 4. Sf3 cxd4 5. Sxd4 Lb4+ 6. Sc3
Se4 7. Dd3 Sxc3. Auch nach 7. ... Da5 8. Sb3 Sxc3 9. Ld2 Se4 10. Dxe4 Lxd2+
11. Sxd2 0–0 12. Lg2 Td8 13. Dd3 d5 14. cxd5 exd5 15. 0–0 Sc6 16. Sb3 hat
Weiß das etwas bessere Spiel, Ribli-Tringov, Skara 1980.
8. bxc3 Le7 9. Sb5 0–0!?. Zu beachten war 9. ... Sc6!?.
10. Lf4 Sa6 11. Lg2 d5. Versucht wurde noch:
- 11. ... Sc5 12. De3 Da5 13. 0–0 a6 14. Sc7 Ta7 15. Sd5 exd5 16. Dxe7
dxc4 17. De3 Td8 18. Tfd1 b6 19. Lb8 Tb7 20. De7 b5 21. Lxb7 Sxb7 22. Le5
mit deutlichem Vorteil für Weiß, Zwjaginsew-Tiwjakow, St.Petersburg 1993
(1–0; 34);
- 11. ... f6 12. Td1 Sc5! 13. Dd2 Da5 14. 0–0 a6 15. Lc7 Da4 16. Sd6 Ld8
17. Lxd8 Txd8 18. De3 Da5 19. Td4 Dc7 20. Tfd1 Tb8 21. Tg4 Kf8 22. Tdd4 h5
23. Tg6 e5 24. Txf6+ 1–0, Rapoport-Moizhess, Moskau 1994.
12. cxd5 exd5. Rasch verliert 12. ... Sc5 13. De3 exd5
14. Sc7 g5 15. Sxd5.
13. Lxd5. Nach 13. Dxd5 Da5 14. 0–0 Td8 15. De4 Lf6 16.
a4 Sc5 17. Db4! (17. Dc2 beantwortet Schwarz mit 17. ... Se6 nebst
... a6 und erlangt Weiß nach Stean Kompensation für den Minusbauern.) 17.
... Dxb4 18. cxb4 Lxa1 19. bxc5 Lf6 20. Sc7 Tb8 21. Sd5 Lf5 (Erzwungen, denn auf
21. ... Ta8 folgt vernichtend 22. a5 nebst a6.) 22. Sxf6+
gxf6 Stean-Timman, London 1980 23. Tc1 Ld7 24. a5 Lc6 25. Lxb8 Txb8 26. Tb1.
13. ... Sc5 14. Dc4. Deutlichen Vorteil versprach 14. Dd2
Le6 15. Sc7 Lxd5 16. Sxd5 Se4 17. Dd3 f5 18. 0–0.
14. ... a6.
15. Sc7??. Der Textzug stellt den Partieverlauf völlig
auf den Kopf. Richtig war 15. Sd4 b5 16. Sc6. Auch nach 16. ... Dd7 (16. ...
bxc4 führt nach 17. Sxd8 Lf6 18. 0–0–0 zu deutlichem weißen
Übergewicht.) 17. Dd4 Sb7 18. Sxe7+ Dxe7 19. 0–0 Le6 20. e4 Tad8 mit
klar besserem Spiel für Weiß. 15. ... b5 Der Rest bedarf keines
weiteren Kommentars.
16. Dd4 Ta7 17. Td1 Txc7 18. Lxc7 Dxc7 19. 0–0 Lf6 20. Db4
Lh3 21. Lg2 Lxg2 22. Kxg2 Sa4 23. Dd6 Dc8 24. Td2 Sxc3 25. f3 Td8 26. Df4 Te8
27. e4 a5 28. Te1 h6 29. h4 De6 30. De3 b4 31. Tc2 Sxa2 32. f4 Sc3 33. e5 Le7
34. Dd3 Td8 35. Df3 Df5 36. Kh2 und Weiß gab auf.
Eröffnungsdisaster für Balinov
In der nachstehenden Partie experimentiert der in Wien niedergelassene
bulgarische GM in der Eröffnung und gerät schließlich völlig von der Rolle
...
Weiß: IM D. Brumen (CRO/2430)
Schwarz: GM I. Balinov (CRO/2453) [A45]
Anm.: ÖM Lothar Karrer
1. d4 Sf6 2. Lg5 e6 3. e4 h6 4. Lxf6 Dxf6 5. Sc3 Lb4 6. Dd2
c5. Mühelosen Ausgleich ergab 6. ... e5 7. dxe5 Dxe5 8. Sf3 Lxc3 9. Sxe5
Lxd2+ 10. Kxd2 d6.
7. a3 La5?!. Gekünstelt. Nach 7. ... cxd4 8. axb4 dxc3
9. bxc3 0–0 oder 7. ... Lxc3 8. bxc3 d6 hätte Schwarz keinerlei Probleme
gehabt.
8. dxc5!. Hierauf steht Weiß spürbar besser.
8. ... Lxc3 9. bxc3 0–0 10. Sf3.
10. ... Dg6. Das geringere Übel bestand in 10. ... Sc6
11. De3 b6 12. e5 De7 13. cxb6 axb6 14. Lb5 Txa3 15. 0–0, obgleich das weiße
Spiel auch dann vorzuziehen gewesen wäre.
11. Ld3. Zu beachten war 11. De3!?.
11. ... Sa6?. Einzig mit 11. ... f5 12. De3 f4 13. De2
Dxg2 14. Tg1 Dh3 15. e5 Sc6 konnte Schwarz noch Widerstand leisten. Sofortiges
Nehmen auf g2 verbot sich wegen 12. Ke2 Dh3 13. Df4 Sc6 14. Tag1 g6 15. Tg3 Dh5
16. e5 Se7 17. Tg4 Sf5 18. Thg1.
12. De3! Sxc5??. Und noch ein Bock in allerdings bereits misslicher Lage.
13. Dxc5 Dxg2 14. Ke2 b6 15. De5 Dh3 16. Thg1 f6 17. Db5 d5
18. Dc6 Tb8 19. Dc7 g5 20. Dxb8 dxe4 21. Dg3 exf3+ 22. Dxf3 Dxh2 23. Tg3 und
Schwarz strich die Segel.
Der vergebene Turniersieg
Der niederösterreichische Informatikstudent hatte es in der nachstehenden
Partie mehrmals selbst in der Hand, das Turnier zu seinen Gunsten zu entscheiden
...
Weiß: IM O. Lehner (AUT/2396)
Schwarz: IM D. Brumen (CRO/2430)
Damengambit [D36]
Anm.: ÖM Lothar Karrer
1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 d5 4. cxd5 exd5 5. Lg5 Le7 6. Dc2
c6 7. e3 Sbd7 8. Ld3 0–0 9. Sf3 Te8 10. 0–0 Sf8 11. Tab1 Sg6 12. b4 a6 13.
a4 Ld6. Bequemen Ausgleich versprach 13. ... Se4!.
14. Tfe1 h6 15. Lxf6. Keinen Vorteil versprach 15. Lxh6
gxh6 16. Lxg6 fxg6 17. Dxg6+ Kh8 18. Dxh6+ Sh7 19. e4 dxe4 20. Sxe4 Txe4 21.
Txe4 Lf5.
15. ... Dxf6. Das Spiel steht nun völlig gleich.
16. e4 Sh4 17. Sxh4 Dxh4 18. g3 Dd8 19. b5 axb5 20. axb5 Le6
21. bxc6 bxc6 22. e5 Lf8 23. Se2 Dc8 24. Sf4 c5 25. Sxe6 Dxe6?!. Besser war
25. ... fxe6.
26. dxc5!. Schwarz kommt nun unter Druck.
26. ... Ta5 27. Tb6 Dc8 28. Tb5. Stärker war 28. c6!,
z.B.:
A) 28. ... Tc5 29. Db1, und nun:
A1) 29. ... g6 30. Lxg6 Txc6 31. Lh7+ Kh8 32. Txc6
Dxc6 33. Lf5; nicht besser ist
A2) 29. ... Da8 30. Ta6 Dc8 31. Ta7.
B) 28. ... Lc5 29. Tb5 Txb5 30. Lxb5 Lb6 31. Kg2.
28. ... Ta6 29. Db3 Tc6 30. Dxd5 Txc5 31. Txc5. Einfacher
gewann 31. De4 g6 32. Txc5 Dxc5 33. Lc4 Db6 34. Te3 (Stark war auch 34. Ld5 Te7
35. Tb1 Da6 36. Lc4) 34. ... Te7 35. Tb3 Df6 36. f4 Dg7 37. Tb6 Kh7 38.
Dd5.
31. ... Dxc5 32. De4 g6 33. Lc4. Weiß steht nun auf
Gewinn!
33. ... Kg7. Auch andere Züge sind nicht besser, z.B.:
33. ... Lg7 34. e6 Kf8 35. Df4 und Weiß gewinnt:
A) 35. ... De7 36. Td1 Df6 37. Dd6+ De7 38. Dxe7+ Txe7 39.
exf7
B) 35. ... f5 36. e7+
C) 35. ... Te7 36. Db8+ Te8 37. e7+ Dxe7 38. Txe7 Txb8 39.
Txf7+
34. Df4 Te7.
35. Te3?!. Zeitnot. Rasch gewann 35. Df6+ Kg8 (Oder 35.
... Kh7 36. Lxf7 Dc2 37. Lxg6+ Dxg6 38. Dxf8 De6 39. Df3 Td7 40. De4+) 36. Dxg6+
Lg7 37. Ta1 Ta7 38. Td1 Kf8 39. Dd6+.
35. ... Dc7 36. h4 Kh7.
37. De4. Nun hätte Weiß sein treffliches Spiel mit 37.
h5! Lg7 38. Lxf7!! Txf7 39. hxg6+ Kxg6 40. De4+ nebst leichtem Gewinn krönen
können.
37. ... Lg7 38. e6 Dc5 39. Tf3 f5 40. Dd5 Dxd5 41. Lxd5 h5
42. Tb3 f4 43. gxf4. Auch nach 43. Kg2!? ist es fraglich, ob der Anziehende
sein Spiel noch verstärken konnte.
43. ... Lf6 44. Kg2 Lxh4 45. Kf3 Kg7 46. Tb2 Ta7 47. Tb8 Le7
48. Tb6 Kf6 49. Lb3 Tc7. Remis
Spannende Remispartien
Hier und auch in der nachfolgenden Partie erlangt der starke
niederösterreichische IM großen Vorteil, kann diesen aber, jeweils in großer
Zeitnot, nicht ausnützen ...
Weiß: GM I. Balinov (AUT/2453)
Schwarz: GM O. Lehner (2396)
Caro-Kann [B12]
Anm.: GM I. Balinov
1. e4 c6 2. d4 d5 3. e5 Lf5 4. c3 e6 5. Le3 Sd7. Möglich
ist auch 5. ... Db6, z.B.: 6. Db3 h5 7. Sd2 Sh6 8. Le2 h4 9. h3 Le7 10. Sgf3 Sd7
11. 0–0 Lg6 12. Lg5 Sf5 13. Lxe7 Sxe7 14. Da3 Sf5 15. Tac1, mit etwas besserem
Spiel für Weiß, Schirow-Barejew, Sarajewo 2000.
6. Sd2 h6. Ein interessanter Verbesserungsversuch
gegenüber 6. ... Se7 7. f4 f6 8. Sgf3 fxe5 9. fxe5 c5 10. dxc5 Sc6 11. b4 Sdxe5
12. Sxe5 Sxe5 13. Lb5+ Sc6 14. 0–0 Le7 15. Dh5+ g6 16. De2 mit, wenn
überhaupt, nur minimal besserem Spiel für Weiß, Asejew-Jewsejew, Novgorod
1998.
7. f4 g5!?. [Eine scharfe Replik. Ruhiger verläuft das
Spiel nach 7. ... c5
8. Le2. Unklar ist 8. fxg5 hxg5 9. g4 Lg6 10. Sdf3 Le7
11. Sh3 Le4, zu beachten war jedoch 8. g4!? gxf4 9. gxf5 fxe3 10. Sdf3 exf5 11.
Dd3 f4 12. Sh3 Le7 13. Sxf4 Lh4+ 14. Ke2 mit geringfügig besserem Spiel für
Weiß.
8. ... c5 9. g4. 9. fxg5 hxg5 führt nach 10. Db3 g4 11.
Dxb7 Tb8 12. Dxa7 Txb2 zu kompliziertem Spiel mit unklaren Verwicklungen.
9. ... gxf4. Günstig für Weiß wäre 9. ... Lg6 10.
Sh3.
10. gxf5. 10. Lf2 verwarf ich wegen 10. ... Le4 11. Lf3
cxd4 12. cxd4 Db6 13. Sh3 (Klar vorteilhaft für Schwarz wäre 13. b3 Lb4) 13.
... Dxb2 14. Sxf4 Lc2 15. Dc1 La3 16. 0–0 Dxc1 17. Taxc1 Lxc1 18. Txc1 Lg6,
wonach ich nur unzureichende Kompensation für die Qualität besessen hätte.
Als Alternative kam jedoch 10. Lxf4 Lg6 11. Sgf3 cxd4 12. cxd4 Tc8 13. Tc1 Txc1
14. Dxc1 Se7 mit gleichem Spiel in Betracht.
10. ... fxe3 11. Sdf3 Db6. Vorteilhaft für Weiß wäre
indes 11. ... exf5 12. Dd3 f4 13. Sh3 Db6 14. 0–0–0 cxd4 15. cxd4 Tc8+ 16.
Kb1 Db4 17. Sxf4 Sb6 18. e6.
12. f6. Gut für Schwarz ist 12. fxe6 fxe6 13. Tb1 Se7.
12. ... h5. Auf 12. ... Dxb2 beabsichtigte ich mit 13.
Dc1 Dxc1+ 14. Txc1 Tc8 15. Tb1 Sb6 16. Sh3 cxd4 17. cxd4 Tc2 18. a4 Ta2 19. Sf4
und der Hoffnung auf ausreichende Kompensation fortzufahren..
13. Sg5. Zu beachten war 13. Db3!? Dxb3 14. axb3 cxd4 15.
cxd4 Sh6 16. Sg5 Sf5 17. S1f3 h4 18. Lb5 mit unklaren Verwicklungen.
13. ... Dxb2. Zu 13. ... cxd4?? hat Schwarz wegen 14.
Sxf7 und Weiß gewinnt, keine Zeit.
14. Tb1?!. Natürlich nicht 14. Sxf7 wegen 14. ... Dd2+
15. Dxd2 exd2+ 16. Kxd2 Kxf7, doch verdiente 14. Dc1!? Dxc1+ 15. Txc1 h4! 16.
S1f3 Lh6 17. Tb1 Lxg5 18. Sxg5 b6 19. Lb5 Sh6 20. Ke2 Tc8 21. Kxe3 Tg8 22. Thg1
cxd4+ 23. cxd4, oder 14. Tc1! cxd4 15. Tc2 Da3 16. Sxf7 d3 17. Sxh8 dxc2 18.
Lxh5+ Kd8 19. Sf7+ Kc7 20. Dxc2 Sgxf6 (Ebenfalls unklar ist 20. ... Sh6 21. Sf3
Tc8) 21. exf6 Sxf6 22. Lg6 Le7, jeweils mit unklaren Verwicklungen, den Vorzug.
14. ... Dxc3+ 15. Kf1 Dxd4 16. Dxd4 cxd4 17. Txb7 Sh6. Stärker
als 17. ... 0–0–0 18. Sxf7 Kxb7 19. Sxd8+ Kb6 20. Sf3 Sh6 21. Kg2 Tg8+ 22.
Kh3 und Weiß steht keinesfalls schlechter. 18. S1f3. Ein Bock wäre 18.
Lb5? wegen 18. ... 0–0–0 19. La6 Sc5 20. Txa7+ Kb8 und Weiß muss das
Handtuch werfen.
18. ... Lc5. Nach 18. ... 0–0–0 19. Txa7 (Unklar ist
19. Tb2 Lc5 20. Kg2 Lb6 21. a4 Tdg8 22. h4 Sf5 23. Kh3) 19. ... Kb8 20. Ta5 hat
Weiß Kompensation für die beiden Minusbauern.
19. La6?. Zeitnot. Richtig war 19. Kg2! 0–0–0 (Ebenso
verliert 19. ... Tb8 20. Txb8+ Sxb8 21. Tc1 Sd7 22. Lb5 Lb6 23. Tc8+ Ld8 24.
Sxd4 Tg8 25. Sc6 oder 19. ... Tg8 20. h4 Sf5 21. Kh3 Tb8 22. Txb8+ Sxb8 23. Tc1
Sd7 24. Lb5 Lb6 25. Tc8+ Ld8 26. Ta8) 20. Thb1 Lb6 21. La6.
19. ... Tb8! 20. Txb8+ Sxb8 21. Lb5+ Kd8 22. Ke2 Kc7 23. Tc1
Kb6 24. Tb1 Ka5! 25. Ld3 a6. Auch Schwarz ist bereits in arger Zeitnot.
Andernfalls hätte er mit 25. ... Lb6! den Sack zugemacht.
26. Tb7 Tf8?!. Und nun sollte 26. ... Sc6 27. Sxf7 Sxf7
28. Txf7 Tb8 29. Kd1 Tb2 30. Tc7 Kb6 31. Th7 Sb4 mit leichtem Gewinn für
Schwarz geschehen..
27. Sh7. Viel besser war 27. Lg6! fxg6 28. Sxe6 Tc8 29.
Sxc5 Txc5 30. Txb8 Tc2+ 31. Kd3 Txa2?! 32. e6 Sg4 33. f7 Se5+ 34. Kxd4 und Weiß
gewinnt, doch konnte Schwarz vermutlich besser mit 31. ... Tf2!? fortfahren.
27. ... Td8 28. Shg5 Tf8. Jeweils nur noch Sekunden auf
der Uhr, entschließt sich der Nachziehende, Remis durch Zugwiederholung
herbeizuführen, anstatt mit 28. ... Sd7 29. h4 Lb6 30. Lh7 Sc5 31. Te7 Se4 32.
Sxe4 dxe4 33. Lxe4 den ganzen Punkt einzusacken.
29. Sh7. Objektiv besser war 29. Lg6!.
29. ... Td8 30. Shg5 Tf8. Remis
Weiß: GM W. Burmakin (RUS/2538)
Schwarz: IM O. Lehner (AUT/2396)
Tarrasch-Verteidigung [D34]
Anm.: GM W. Burmakin
1. Sf3 d5 2. g3 c5 3. Lg2 Sc6 4. d4 e6 5. 0–0 Sf6 6. c4 Le7
7. cxd5 exd5 8. Sc3 0–0 9. Lg5 cxd4 10. Sxd4 h6 11. Le3 Te8 12. Dc2!? Lf8. Besser
war 12. ... Lg4.
13. Tad1 Lg4 14. h3 Le6?!. Stellungsgerechter war 14. ...
Ld7!?. Hierauf neigt die Diagonale b1–h7 zur Schwäche.
15. Sxe6 fxe6 16. f4! Da5 17. g4??. Dies führt zu einer
eklatanten Schwäche der Diagonale b8-h2. Weißen Vorteil versprach indessen
sofort 17. Lf2 nebst e2-e4.
17. ... Tad8 18. Lf2. 18. g5 pariert Schwarz mit 18. ...
d4 19. gxf6 (Ebenso wenig dringt der weiße Angriff nach 19. Lxc6 bxc6 20. Lxd4
Txd4 21. Txd4 Lc5 22. e3 Lxd4 23. exd4 hxg5 24. Dg6 gxf4 25. Txf4 Tf8 durch.)
19. ... dxe3 20. Dg6 Df5.
Wie es scheint, besitzt Schwarz jedoch nach 21. Dxf5 exf5 22. Ld5+
Analyse-Diagramm
22. … Txd5 23. Txd5 gxf6 24. Txf5 keine ausreichende
Kompensation für die Minusqualität.
Nicht minder hoffnungslos ist 22. ... Kh7 23. Lxc6 Txd1 (23.
... bxc6? 24. f7) 24. Lxe8 (Karrer).
18. ... Ld6! 19. e3 Lb8 20. a3 a6. Schwarz hat nun
Ausgleich.
21. Se2 Dc7 22. b4 Kh8 23. Lg3 Db6 24. Lf2 Dc7 25. Lg3 Db6
26. Lf2 Dc7 27. Tc1 e5 28. fxe5. Hier sollte 28. Lg3! mit völlig gleichem
Spiel geschehen.
28. ... Dxe5 29. Sf4 Kg8. Schwarz steht nun besser.
30. Tcd1 Se7 31. Tfe1 g5 32. Sg6 Dh2+ 33. Kf1 Kg7
34. Sf4! und remis, da sich die schwarze Dame nach 34.
... gxf4 des Dauerangriffs durch den schwarzfeldrigen Läufers des Anziehenden
nicht entziehen kann.
Weiß: GM H. Hecht (GER/2434)
Schwarz: GM W. Burmakin (RUS/2538)
Damengambit [D15]
Anm.: GM W. Burmakin
1. Sf3 d5 2. c4 c6 3. d4 Sf6 4. Sc3 a6 5. a4 e6 6. Lg5 Sbd7
7. e3 Da5 8. Lxf6. Besser und natürlicher war 8. Sd2.
8. ... Sxf6 9. Sd2 Lb4 10. Tc1. Genauer war 10. Dc2, da
nun der Ba4 schwach werden könnte.
10. ... 0–0. Aktiver geschah 10. ... c5!?, mit der Idee
... Ld7.
11. Le2 c5 12. dxc5 Ld7 13. 0–0 Lxc3 14. Txc3 Lxa4 15. Da1
Db4 16. Da3 a5 17. Ta1 Lc6?. Etwas Vorteil versprach 17. ... Ld7 nebst ...
Tfc8 und Belagerung des Bc5.
18. Sb3 Dxa3 19. Txa3 Se4 20. Tc1 a4. Der einzige Zug,
denn nach 20. ... dxc4 21. Sxa5 hätte Weiß klaren Vorteil.
21. Sd4 Ld7. 21. ... Tfc8 verbot sich wegen 22. Sxc6 Txc6
23. b4 mit überlegenem Spiel für Weiß.
22. cxd5 exd5 23. f3 Sf6 24. b4. Remis